Nachdem wir am 14. Februar bereits eine sechsstündige
Autofahrt hinter uns hatten, mussten wir weitere sieben Stunden warten, bis
unser Bus nach Santiago startete. Leider hatten wir kein Hostel mehr, daher
saßen wir den Großteil der Zeit mit dem Gepäck auf dem Busbahnhof ab. Die Tour
nach Santiago dauerte ganze 23 Stunden. Zunächst hatten wir tatsächlich etwas
Zweifel, ob wir das gut überstehen, aber die Fahrt war bestens. Wir hatten
einen super komfortablen Bus, konnten gut schlafen und wurden auch in der Nacht
nicht aus dem Bus geholt, um irgendwelche Kontrollen zu passieren.
So kamen wir also am 15. Februar abends in Santiago auf dem
Bahnhof an. Von hier aus waren es nur wenige Metro-Stationen bis zu unserem
Appartement (nahe Santa Lucia). Wir hatten im Voraus über Airbnb eine Wohnung
gebucht – es war Zeit für ein wenig Ruhe und Eigenständigkeit. Hier waren wir
nun. Zu viert hatten wir zwei Schlafzimmer und zwei Bäder, eine eigene Küche,
einen Gemeinschafts-Pool und einen Fitnessraum auf dem Dach (26. Etage) und
Waschmaschinen… Es war ein kleines Paradies, nachdem wir die Wochen zuvor
überwiegend in Hostels oder Ähnlichem geschlafen hatten. Für uns stand nun
jeden Tag selbstzubereitetes Frühstück und Kochen auf dem Plan. Das war uns ein
Vergnügen!!!
J
Sonst haben wir die Tage in Santiago eher ruhiger angehen
lassen. Den ersten Tag stand zunächst Ausschlafen auf dem Plan. Nach einem
ausgiebigen Frühstück wurden wir dann von Christin, die hier zwei Jahre zuvor
für ein paar Monate gelebt hatte, durch die Stadt geführt. Anlaufstellen waren
die Moneda, das Viertel Bella Vista, das Stadtzentrum und vieles mehr. Santiago
haben wir als sehr ordentlich, weitläufig und im Vergleich zu den anderen
südamerikanischen Städten auch sehr europäisch kennengelernt. Die Fortbewegung
war per Metro oder zu Fuß und so konnten wir gleich am ersten Tag vom typischen
chilenischem Drink „Terremoto“ (süßer Wein mit Ananaseis und Grenadine) probieren.
Sehr süß und daher extrem kopflastig!
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Vor der la Moneda ist eine riesige Chile-Flagge gehisst. |
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Das Partyviertel Bella Vista wird auch tagsüber mit Musik unterlegt... |
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...ein paar Straßenmusiker geben den Rhythmus vor. |
Einen unserer bewegendsten Momente hatten wir im
Museo de la Memoria y los Derechos Humanos (Museum der Erinnerung und der
Menschenrechte). Hier konnten wir einiges Neues über Chile, die
Revolution und die daraus resultierende Entwicklung des Landes lernen. Wir
bekamen Einblicke in einzelne Schicksale und in die Grausamkeiten des Militärregimes
– es war sehr emotional und wir können das Museum wärmstens empfehlen. Wichtig
ist nur, sich genügend Zeit (mind. einen Tag) einzuplanen.
Am dritten Tag fuhren wir via Fernbus nach Valparíso – die
berühmte chilenische Hafenstadt. Früher war sie eine der bedeutendsten
Hafenstädte und 2003 wurde ihr buntes, historisches Stadtzentrum von der UNESCO
zum Weltkulturerbe ernannt. Valparíso hat einen sehr schönen Stadtkern mit
vielen farbenprächtigen Vierteln. Das Farbspektrum ist wirklich mitreißend –
ebenso, wie der Strand in Viña del Mar, gleich neben Valparíso. Hier wurden wir
von den hohen Wellen beinahe weggespült.
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Wie so viele Museen auf unserem Trip, hatte leider auch das Museum mit Arbeiten von Gabriele Mistral geschlossen. |
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Den Sonnenuntergang konnten wir wunderbar von unserer Dachterrasse aus beobachten. |
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In Santiago hat fast jedes Haus einen Swimmingpool auf dem Dach - hier der Blick auf unser Nachbarhaus. |
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Ein letzter Blick auf die Stadt und die Anden im Hintergrund - und dann geht es weiter. |
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