Montag, 22. Februar 2016

Einfach leben - Santiago de Chile

Ort: Santiago de Chile, Región Metropolitana de Santiago, Chile
Nachdem wir am 14. Februar bereits eine sechsstündige Autofahrt hinter uns hatten, mussten wir weitere sieben Stunden warten, bis unser Bus nach Santiago startete. Leider hatten wir kein Hostel mehr, daher saßen wir den Großteil der Zeit mit dem Gepäck auf dem Busbahnhof ab. Die Tour nach Santiago dauerte ganze 23 Stunden. Zunächst hatten wir tatsächlich etwas Zweifel, ob wir das gut überstehen, aber die Fahrt war bestens. Wir hatten einen super komfortablen Bus, konnten gut schlafen und wurden auch in der Nacht nicht aus dem Bus geholt, um irgendwelche Kontrollen zu passieren.

So kamen wir also am 15. Februar abends in Santiago auf dem Bahnhof an. Von hier aus waren es nur wenige Metro-Stationen bis zu unserem Appartement (nahe Santa Lucia). Wir hatten im Voraus über Airbnb eine Wohnung gebucht – es war Zeit für ein wenig Ruhe und Eigenständigkeit. Hier waren wir nun. Zu viert hatten wir zwei Schlafzimmer und zwei Bäder, eine eigene Küche, einen Gemeinschafts-Pool und einen Fitnessraum auf dem Dach (26. Etage) und Waschmaschinen… Es war ein kleines Paradies, nachdem wir die Wochen zuvor überwiegend in Hostels oder Ähnlichem geschlafen hatten. Für uns stand nun jeden Tag selbstzubereitetes Frühstück und Kochen auf dem Plan. Das war uns ein Vergnügen!!! J

Sonst haben wir die Tage in Santiago eher ruhiger angehen lassen. Den ersten Tag stand zunächst Ausschlafen auf dem Plan. Nach einem ausgiebigen Frühstück wurden wir dann von Christin, die hier zwei Jahre zuvor für ein paar Monate gelebt hatte, durch die Stadt geführt. Anlaufstellen waren die Moneda, das Viertel Bella Vista, das Stadtzentrum und vieles mehr. Santiago haben wir als sehr ordentlich, weitläufig und im Vergleich zu den anderen südamerikanischen Städten auch sehr europäisch kennengelernt. Die Fortbewegung war per Metro oder zu Fuß und so konnten wir gleich am ersten Tag vom typischen chilenischem Drink „Terremoto“ (süßer Wein mit Ananaseis und Grenadine) probieren. Sehr süß und daher extrem kopflastig!

Vor der la Moneda ist eine riesige Chile-Flagge gehisst. 
Das Partyviertel Bella Vista wird auch tagsüber mit Musik unterlegt... 

...ein paar Straßenmusiker geben den Rhythmus vor.

Einen unserer bewegendsten Momente hatten wir im Museo de la Memoria y los Derechos Humanos (Museum der Erinnerung und der Menschenrechte). Hier konnten wir einiges Neues über Chile, die Revolution und die daraus resultierende Entwicklung des Landes lernen. Wir bekamen Einblicke in einzelne Schicksale und in die Grausamkeiten des Militärregimes – es war sehr emotional und wir können das Museum wärmstens empfehlen. Wichtig ist nur, sich genügend Zeit (mind. einen Tag) einzuplanen.

Am dritten Tag fuhren wir via Fernbus nach Valparíso – die berühmte chilenische Hafenstadt. Früher war sie eine der bedeutendsten Hafenstädte und 2003 wurde ihr buntes, historisches Stadtzentrum von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Valparíso hat einen sehr schönen Stadtkern mit vielen farbenprächtigen Vierteln. Das Farbspektrum ist wirklich mitreißend – ebenso, wie der Strand in Viña del Mar, gleich neben Valparíso. Hier wurden wir von den hohen Wellen beinahe weggespült.

Nach der Fahrt mit einer kleinen steilen Seilbahn hatten wir einen tollen Ausblick über Valparíso.

Überall im Stadtzentrum sind die Straßen bunt bemalt.

Farbenfrohe Bilder wecken den Lebensgeist in Mensch...

...und Tier - sogar an die Hunde wird gedacht. :-) 
Eines von Maries Lieblingsbildern darf im Blog auch nicht fehlen.

Dies war wahrscheinlich die bunteste Ecke im Viertel - hier waren wir in einer kleinen privaten Galerie.

Die Tage drumherum haben wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, die Zeit für ein paar Sporteinheiten genutzt, die drei Mädels statteten dem Nationalmuseum der schönen Kunst (Museo Nacional de Bellas Artes) einen Besuch ab und Rico hatte einfach mal einen Männertag. So haben wir uns das Reisen vorgestellt – machen, worauf wir Lust und Laune haben. J

Es waren entspannte und schöne Tage in Santiago. Unseren abendlichen Ausblick von der Dachterrasse auf die Anden haben wir geliebt – und waren überaus traurig, als wir Santiago am 21. Februar wieder verlassen mussten. Doch es wartete die nächste schöne Stadt auf uns…

…Rio, wir kommen!!!

Wie so viele Museen auf unserem Trip, hatte leider auch das Museum mit Arbeiten von Gabriele Mistral geschlossen.

Den Sonnenuntergang konnten wir wunderbar von unserer Dachterrasse aus beobachten.

In Santiago hat fast jedes Haus einen Swimmingpool auf dem Dach - hier der Blick auf unser Nachbarhaus.

Ein letzter Blick auf die Stadt und die Anden im Hintergrund - und dann geht es weiter.

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