Sonntag, 12. Juni 2016

Surfen, Schnorcheln, Schuften und mehr in Australien

Ort: Brisbane Queensland, Australien
Mit niedrigen Erwartungen sind wir an unsere Australienreise herangegangen, haben sogar kurz darüber nachgedacht, Australien zu skip`n oder zu verkürzen. Wir waren überladen, Marie hatte Angst vor den Spinnen und auch sonst war uns ja in Neuseeland kurze Zeit alles zu viel. Doch bloß gut, dass wir es nicht getan haben!

Unser erster Stop hieß Sydney. Hier hatten wir uns bereits von Neuseeland aus eine Wohnung über AirBnB gesichert. Es war ein Zimmer in einem sogenannten „shared house“. Die Aufmachung ist ähnlich einer WG, nur, dass die Bewohner lediglich ein paar Monate in ihren Zimmern wohnen. Wir hatten Glück und konnten uns für 11 Tage in das Zimmer von Anton einmieten. Er selbst war gerade auf einer Tour entlang der Ostküste und wollte seinen Raum daher vermieten. Es war wirklich klasse! In dem Haus, im Stadtteil Alexandria, lebten wir gemeinsam mit einem italienischen Pärchen, einer Französin, einem Briten und einer Deutschen (die allerdings nur Englisch sprach). Ein guter Mix also. Wir hatten viele interessante Gespräche, bekamen tolle (Reise-)Tipps und alle waren aufgeschlossen. Die Stadt selbst, hat uns ebenfalls bestens empfangen – strahlendes Wetter, nette Menschen und einfach grandiose Kulissen. Die meiste Zeit verbrachten wir rund um den Circular Quay. Von hier sind es nur fünf Minuten Fußweg zum Opera House, drei Minuten bis zum kulturellen Viertel „The rocks“ – mit Museen, Märkten und Restaurants und ein Katzensprung zum botanischen Garten. Manchmal saßen wir einfach nur da und haben unsere Freiheit genossen! Wenn wir nicht irgendwo saßen oder aßen, sind wir durch die Stadt spaziert, um so viel wie möglich von ihr zu sehen.

Unsere ersten Schritte in Sydney führten uns geradewegs zum Opera House.

Täglich steppt der Bär in den Bars am Circular Quay - rund um das Opera House und die Harbour Bridge.

Auf dem Food Market im Viertel "The Rocks" haben wir uns es zum Mittag schmecken lassen.

Das "Museum of Contemporary Art" war mal eines der Besseren - es hatte viele verrückte Ausstellungen zu bieten.

Nach ein paar Tagen Aufenthalt in Sydney kam es zu einer Reunion – wir haben Janine, Tiger No. 3 unserer Tigerbande, wiedergetroffen. Von da an verbrachten wir die Zeit überwiegend gemeinsam. Unsere erste größere Aktion war die Fahrt zu den Blue Mountains, wo wir einen Tag mit Wandern verbrachten. Es war landschaftlich sehr schön, doch die Massen an Touristen an den Aussichtspunkten verschreckten uns sehr, daher zogen wir uns lieber in die etwas ruhigeren Regionen auf den Wanderwegen zurück. An einem anderen Tage liefen wir entlang der Strände, den für Sydney berühmten „Bondi to Coogee Coastal Walk“ - es war warm und wunderschön.
Neben dem ganzen Wandern und Schlendern mussten wir uns allerdings auch Gedanken über unsere Weiterreise machen. Wir wären gern in Sydney geblieben, da es uns sehr gefallen hat, aber vor unserem „workaway“, was wir uns für Brisbane organisiert hatten, wollten wir noch ein wenig mehr von Australien sehen. Somit packten wir kurzentschlossen die Koffer, klemmten Janine unter den Arm und stiegen in den Flieger Richtung Great Barrier Reef – nach Cairns.

Das sind die drei Schwestern (Three Sisters) aus dem Blue Mountains Nationalpark. 

Rico war mutig und spielte am Abhang ein wenig Tarzan.

Bereits kurz vor sechs morgens ist der Bondi Beach in Sydney sehr belebt - Surfen, Yoga und Fitnesskurse gehören hier zum Frühsportprogramm.

Der Bondi to Coogee Walk führte uns von einem wunderschönen Strand zum Nächsten.

Von der Harbour Bridge hatte man einen herlichen Ausblick auf den Circular Quay.

Den Sonnenuntergang hat sich Rico vom Botanischen Garten aus gleich zweimal angeschaut. 

Sydneys sich bunt im Wasser spiegelnde Skyline.

In Cairns hat Janine sich auf der Couch (1.20m x 0.50m) von Lizzy, einer ganz herzlichen Australierin, niedergelassen und wir beide schliefen über AirBnB bei Brenda – einer ebenfalls lieben Einheimischen. Zwar spielte das Wetter überhaupt nicht mit, aber die Frauen konnten uns genügend gute Tipps für die Region geben, die wir auch bei tropischem Starkregen unternehmen konnten. Teilweise wurden wir sogar von Lizzy gefahren oder ausgeführt. Eine der Hauptaktionen, die wir für Cairns geplant hatten, war eine Schnorcheltour, die jedoch wetterbedingt auf den letzten Tag verschoben werden musste. Somit hatten wir genügend Zeit für die Wanderung des „Red, Blue and Green Arrow“, einen Besuch im Wildlife-Park – mit Fütterung von Kängerus und Wallabies, einen Ausflug nach Port Douglas zum „Karneval“ (das war ein kleiner Reinfall, aber bitte nicht Lizzy sagen… ;-D ) und ein gemütliches Abendessen mit Brenda und ihrem Lebensgefährten John. Am 25. Mai war es dann endlich soweit – die Sonne schien und das Great Barrier Reef strahlte für uns in den schönsten Farben. Wir entschieden uns für eine Schnorcheltour im Outer Reef, ca. 60 km entfernt von Cairns‘ Küste, und es war genial. Kurzerhand entschied sich Marie sogar dafür, auf Tauchgang zu gehen. Dies hatte sie sich schon lange gewünscht und konnte es nun endlich in die Tat umsetzen. Sowohl Schnorcheln, als auch Tauchen waren ein voller Erfolg. Wir sahen allerhand bunte Fische, farbenfrohe Korallen, einen Rochen und Marie sogar einen Riffhai. So hatten wir uns das vorgestellt.

Unsere kleine Wanderung in Cairns führte und direkt durch einen Regenwald, in dem wir das tropische Wetter den ganzen Tag über miterleben durften -gorgeous, isn't it?! (kleiner Insider).

Dieses kleine Wallaby fraß uns sogar aus der Hand - es war sehr zutraulich jedoch auch sehr aufgeweckt. 

Die Koalas hingegen gehen es oftmals etwas ruhiger an und entspannen hauptsächlich.

Nicht schön, aber selten - aufgrund der Gefahr von Quallen, mussten wir zum Schnorcheln und Tauchen Anzüge tragen.

Die Bilder können leider gar nicht in vollem Maße die Schönheit des Riffs widerspiegeln. 

"Alles OK" bei uns! - das wollte Marie zumindest ausdrücken...

Der Rochen war kaum zu sehen und wurde dennoch von Marie entdeckt. Seht ihr ihn?

Dieser Unterwasserkandidat hat sich nicht ganz so gut getarnt. Gut für uns!

Bei den traumhaften Kulissen unter Wasser möchte man gar nicht wieder auftauchen - wir haben es dennoch getan.

Glücklich und zufrieden konnten wir nun unseren Weg nach Brisbane zu unserer Workaway-Familie antreten. Hierfür hatten wir uns bereits am Vortag ein „Relocation“-Wagen von der Jucy Autovermietung geholt. „Relocation“ bietet die Möglichkeit, einen Wagen, für ca. 1 Euro pro Tag innerhalb einer bestimmten Zeit, zu dessen Ursprungs-Vermietungsort zurück zu bringen. Für uns entstanden somit nur Kosten für die Versicherung und das Tanken – es war also eine relativ günstige Angelegenheit, da wir drei sowieso vor hatten, Australiens Straßen für ein paar Tage unsicher zu machen. Ziele unserer Sechs-Tage-Tour waren ein paar schöne Strände, ein Surf-Kurs bei „JD“ in Agnes Water 1770 für 17 Dollar, Farmsuche für Janine in Bundaberg und eine Fahrt entlang der Sunshine Road. Gesagt - geplant – getan! Wir hatten sehr viel Spaß in unserem Wagen – insbesondere Rico, wenn die Mädels die Musik mit ihrem herrlichen Gesang übertönten oder auf der Suche nach Kaffee waren. In Agnes Water hatten wir sogar das erste Mal das Glück, wilde Kängurus zu sehen!

Bei Sonnenuntergang und unter Palmen genossen die beiden Mädels australisches Bier - hatten sie sich auch verdient, denn die Kilometer schrubbten sie heute.

Unser heißes Gefährt - mit eigenem Penthouse auf dem Dach für Janine.

Unsere erste Surfstunde in Agnes Water - mit fast 50cm hohen Wellen... :-D

Erst wenn sich die Kängurus aufrichten, kann man erahnen, wie gefährlich sie auch sein können. Dieses hier war ca. 1,50 m.

Doch auch die längste Strecke endet irgendwann. Nach sechs Tagen und 1700 geschrubbten Kilometern kamen wir, mit vom Surfen aufgeschürften Knien, pünktlich in Brisbane bei Pippa, Wayne und deren Kids an.Geplant war, dass wir beide für eineinhalb Wochen das Chaos der Familie - durch Hilfen im und am Haus - begleiten und dafür freie Verpflegung und einen Schlafplatz erhalten. Es wurde daraus: ein zweiwöchiger Aufenthalt und spontan, auf Einladung von Wayne hin, gemeinsam mit Janine. Wir wurden also alle drei herzlich in Empfang genommen und waren von nun an Teil der Bande. Neben den alltäglichen Aufgaben im Haushalt, wie Küche sauber halten und ab und zu putzen, hatte Wayne für Rico die Aufgabe, ihn beim Gestalten seines Kinderfestival-Musik-Projektes zu unterstützen und für Marie und Janine gab es die Aufgabe, einen Teil der Veranda zu streichen. Es hat uns ziemlich gut getan, endlich mal wieder etwas Nützliches zu tun! Somit arbeiteten, putzten und kochten wir die erste Woche die überwiegende Zeit und freuten uns schon auf den ersten „ausländischen“ Geburtstag von Rico. Neben unseren Arbeiten bewunderten wir Waynes künstlerischen Werke – er selbst ist Architekt und Designer und seine Werkstatt hatte demnach einige tolle Spielereien zu bieten. Unsere übrige Zeit in Sandgate/Brisbane verbrachten wir ziemlich unspektakulär – hier mal ein Stadtbummel, da mal ein Promenadenspaziergang oder ein Barbesuch mit Live-Übertragung eines Football-Spiels – was die Aussies halt so in ihrer Freizeit machen.

Auf der Veranda bekamen Janine und Marieauch gleich den zeitaufwendigsten Part zugewiesen.

Wie das so auf einer richtigen "Baustelle" ist - harte Arbeit die ganze Zeit...

Dieses Musikinstrument haben Wayne und Rico zusammengebaut. Es besteht aus zwei selbst gefrästen Holzplatten sowie mehreren PVC-Rohren. Um die Töne erklingen zu lassen, wird mit einem "Paddel" auf die vorderen Enden geschlagen.

An unseren letzten und somit freien Tagen mieteten wir uns ein Auto. Da eigentlich Fraser Island unser Ziel war, dies aber zu teuer und zeitlich zu knapp wurde, gab es für uns die abgespeckte, aber dennoch landschaftlich sehr schöne Variante „Byron Bay“ und „Stradbroke Island“. Wir machten jeweils Tagesausflüge, wobei uns jedoch die langen Autofahrten sehr viel Zeit kosteten. Der eigentliche Aufenthalt an den jeweiligen Orten beschränkte sich dann eher auf wenige Stunden. Für uns jedoch genug Zeit, um Strände und Cafés zu erkunden oder einen kleinen Spaziergang entlang der Küste, inklusive Walbeobachtung, zu machen. Einen Abend schlossen wir sogar kulinarisch mit dem Besuch des „Eat Street Markets“ ab. Der war ziemlich klasse – mit Live-Musik und gutem Essen. Apropos Live-Musik: den ersten freien Abend haben sich Janine und Marie einen musikalischen Abend in einer kleinen Bar in Brisbane im Rahmen des Jazz-Festivals gegönnt. Rico hat dankend abgelehnt und sich mit Sprachen-Lernen auf sein kommendes Highlight vorbereitet.

Ja, so eine Weltreise ist schon etwas Spannendes mit ständigen Neuerungen und Planänderungen. Mehr dazu gibt es demnächst von Rico hier im Blog. Und wer weiß, was es noch für neue Ideen und Pläne gibt… Böhmermann würde sagen; "Lasst euch überraschen!"

Wir freuen uns nun erst einmal auf das Wiedertreffen von „one couple“ auf Bali – denn Christin und Chris warten dort bereits auf uns. Wahnsinn - nun sind schon über fünf Monate um. Dabei fühlt es sich so an, als hätten wir euch alle erst seit gestern nicht gesehen!

Aufgeregte und auch etwas demütige Grüße, da wir nun wieder ein Land hinter uns lassen –
von Rico und Marie

PS: Weitere Fotos von unserem Aufenthalt in Australien findet ihr in der Galerie

Auf dem Weg von Byron Bay nach Brisbane sahen wir diesen außergewöhnlichen Sonnenuntergang.

Da wir keine Fraser Island Tour gemacht haben, genossen wir unseren vorletzten Tag auf der Stradbroke Island. In der Bucht auf der der rechten Seite fand während unseres Aufenthaltes eine Trauung statt.

Zum Abschied haben wir uns, zur Freude der Kinder, noch in Schale geworfen und unsere "Tiger Suits" rausgeholt.

2 Kommentare:

  1. Hallo ihr Lieben,

    ich bin nach Ewigkeiten auf euren Blog gestoßen und bin (dank euch) gerade wieder ganz weit weg -in Australien, und nicht hier am Schreibtisch um für meine Klausuren zu lernen :)
    Es hört sich richtig, richtig toll an, was ihr so erlebt und die Bilder sind der Wahnsinn!! Ich hoffe, eure Reise bereichert euch weiterhin so sehr und hört nicht so schnell damit auf :)
    Liebe Grüße
    Sabrina aus Kapstadt :)

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  2. Hallo Sabrina, schön, von dir zu lesen. Geht es dir gut und wie lange bist du in Australien? Ich vermisse es ja auch schon sehr, da zu sein...

    Ganz liebe Grüße aus der Ferne,
    Marie :)

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