Dienstag, 10. Mai 2016

Neuseelands Nordinsel - Auf den Spuren der Hobbits

Ort: Auckland, Neuseeland
Nach einer dreistündigen Fährfahrt erreichten wir die Hauptstadt - Wellington - und somit auch die Nordinsel Neuseelands. Für diesen Teil der Reise haben wir uns vorgenommen, nicht ganz so viel mit dem Auto zu fahren. Somit entschieden wir, erst einmal zwei Tage in der Hauptstadt zu verbringen.Wir besuchten das riesige Museum "Te Papa Tongarewa" in der Hoffnung, etwas über die polynesische Maorikultur zu lernen. Jedoch haben wir uns gleich zu Beginn etwas verrannt und sind bei der Austellung "Gallipoli: The scale of our war" circa drei Stunden hängen geblieben, welche von der Schlacht um Gallipoli zwischen dem Osmanischem Reich und den ANZAC (Australian and New Zealand Army Corps) im ersten Weltkrieg handelte.

In der Gallipoli-Ausstellung trafen wir aus sehr realistisch aussehende Riesen aus dem ersten Weltkrieg, sogar kleinste Details - bis hin zu den Härchen und Schweißperlen auf der Haut - wurden nachgestellt.

Am Tag darauf machten wir uns auf den Weg zum Tongariro National Park, jedoch sollte dieser die nächsten Tage wolkenverhangen und verregnet sein. Somit verschoben wir vorerst unsere Wanderung auf dem "Tongariro Alpine Crossing Trail" und fuhren weiter nach Taupo. In Taupo angekommen, haben wir uns nach einigen Camper-Wochen ein Hostel gegönnt, um mal wieder in einem richtigem Bett zu schlafen. Taupo ist eine sehr schöne kleine Stadt auf Neuseelands Nordinsel, welche direkt am gleichnamigem See liegt, in der wir uns sehr wohl fühlten. Den Weg zu den Huka Falls zeigte uns die Hündin Jess, welche wir Dank unseres Hostels ausführen durften. Am 26. April war es dann soweit, die Sonne lacht und Regenwolken waren nicht in Sicht. Früh morgens um 7 Uhr wurden wir vom Ketetahi Parkplatz, unserem späterem Ziel, mit einem Shuttle abgeholt und zum Startpunkt nach Mangatepopo gefahren. Von dort aus startete unser "Alpine Crossing Trail" entlang des "Mount Ngauruhoe" (dem "Schicksalsberg" aus der "Der Herr der Ringe" Trilogie) sowie einigen Vulkankratern und Seen des benachbarten Vulkans "Mount Tongariro". Insgesamt haben wir an diesem Tag etwa 20 km zu Fuß zurückgelegt - mit einem Aufstieg von ca, 800 m und Abstieg von 1.100 m. Auch hier hatten wir wieder einmal viel Glück mit dem Wetter, sodass wir wunderbare Aussichten über den Red Crater, den Mount Ngauruhoe sowie die Emerald Lakes genießen konnten.

Die Hündin Jess kannte den Weg bereits auswändig, daher konnten wir uns gar nicht verlaufen.

Vor dem Mount Ngauruhoe sieht man noch etliches an altem Vulkangestein.

Ein kleines Päuschen mit einem weiten Blick in die Ferne über den Southern Crater bis hin zum Mount Ngauruhoe.

Hier zu sehen, das türkisfarbene Wasser der Emerald Lakes auf 1.600 Metern Höhe. 

Am Ende ging es bei bestem Wetter und bester Sicht noch etwa 11 km, mehr oder wenig gemütlich, Berg ab.

In den darauffolgenden Tagen machten wir uns auf den Weg zur wohl geruchintensivsten Stadt Neuseelands - Rotorua. Geysire und Schlammlöcher umhüllen das gesamte Stadtgebiet mit einem "wohlriechenden" Duft nach Eier****. Der Kuirau Park mitten in der Stadt beeindruckt mit zahlreichen Schlammlöchern aus denen es fortlaufend dampft und stinkt. Wir hatten mehr oder weniger das Glück, direkt neben dem Park auf dem Parkplatz eines Hostels zu übernachten. In der Region rund um und in Rotorua leben sehr viele Maoris. Wir haben Sie oft gesehen, jedoch nicht viel über deren Kultur gelernt, da wir uns gegen die touristischen Touren mit "gestellten" Maoris entschieden. Lieber nahmen wir in der heißen Quelle "Kerosene Creek" ein Bad und entspannten ein wenig. Nach zwei Tagen Aufenthalt in Rotorua hatten wir genug vom Gestank und machten uns wieder auf den Weg. Da Marie die Trilogie sehr mag und in ihr manchmal selbst ein kleiner Hobbit steckt, ließen wir uns die Chance in der Nähe von Matamata nicht entgehen und buchten eine Tour durch Hobbiton - dem Filmset von "Der Herr der Ringe" und "Der Hobbit". Wir bekamen einen tollen Einblick und viele  Erklärungen zu verschiedenen Szenen der Filme. Noch am selben Tag verbrachten wir den Nachmittag in Raglan, einem von vielen Surf-Hotspots Neuseelands und schauten bei einem Junioren-Surf-Wettkampf zu. Vielleicht bekommen wir demnächst ja auch einmal die Chance, unsere Fähigkeiten auf dem Surfbrett unter Beweis zu stellen.

Die kleinen Seen des Kuriau Parks dampfen stark und riechen unangenehm, sind jedoch zu jeder Tageszeit schön anzusehen.

Abkühlung? Fehlanzeige! Das sind die heißen Quellen des Kerosone Creek. Nicht ganz unbelebt, aber dennoch war es sehr angenehm darin zu baden!

Mit solchen Landschaften und Sonnenuntergängen empfing uns die Gegend rund um Matamata, nahe Hobbiton. An diesem Abend haben wir uns das Geld für den Campground gespart, da wir dem Host etwas Arbeit abnahmen, indem wir die neu ankommenden Camper in Empfang nahmen.

Man könnte denken, dass Marie auf Hobbitgröße geschrumpft ist, ...

... jedoch sind nicht alle Häuser und Türen gleich groß, So wurden verschiedene Szenen der Trilogie gedreht, um die Hobbits klein wirken zu lassen und Gandalf riesig.

Ein Blick über Hobbiton, links im Bild sieht man den "Party"-Baum.

Ein bisschen Spaß muss sein und daher verkleidete sich Marie in der "Green Dragon"-Bar und half beim Ausschenken.

Nochmal ein Blick auf die Hobbit-Häuser. Ganz oben ist das Haus von Bilbo Beutlin.

Die Junior-Surfer waren erstaunlich gut und die Mädels ließen sich von den Jungs nicht die Butter vom Brot nehmen!

Das Ende unserer Neuseelandtour im eigenen Campervan stand uns bevor und wir waren ein wenig demütig, als wir unsere letzte Nacht in Whatipu, nahe Auckland, verbrachten. Am darauffolgenden Tag räumten wir unseren Van komplett aus, säuberten ihn und fuhren daraufhin nach Auckland, wo wir unsere letzten Tage in Neuseeland verbrachten. Hauptaufgabe hier war es, unseren geliebten Toyota Estima Campervan zu verkaufen. Da wir nicht allzu viel Zeit in die Verkaufsaktion stecken wollten, nahmen wir bereits bei der ersten zähen Verkaufsverhandlung mit einem französischen Autohändler das Angebot über 1.200 NZ$ an. Obwohl uns der Verkauf schwer fiel, waren wir letztendlich erleichtert und froh, unser Gefährt so schnell los zu sein.

Der herrliche Strand von Whatipu zum Sonnenuntergang - nahezu Menschenleer!

Trotz der unmittelbaren Nähe zu Auckland und der daraus entstehenden Lichtverschmutzung, sahen wir die Milchstraße an diesem Abend ganz besonders gut.

Ausräumen, sortieren, wegwerfen, säubern und wieder einräumen - was für ein Spaß am Vormittag!

Die Stadt Auckland und auch unser Hostel "Bamber House", in welchem wir die letzten sieben Tage verbrachten, gefiel uns sehr. Wir schlenderten durch die Straßen, besuchten den Fischmarkt und den Hafen Aucklands - wovon wir aber ziemlich schnell die Nase voll hatten -, aßen das für uns bis dato beste Eis, was wir jemals gegessen haben und genossen wunderbare Sonnenuntergänge auf dem Mount Eden. Zur unserer Freude erreichte nun auch Rita, mit welcher wir zu Beginn unserer Campervantour einige Tage reisten, Auckland und das Bamber House. Wir verbrachten zusammen einige Zeit, aßen noch mehrmals bei Giapo das 12-Dollar-Eis und ließen gemeinsam die Erlebnisse unserer Neuseelandtour Revue passieren.

Angekommen in Auckland...

... machten wir uns erst einmal auf den Weg zum Mount Eden (gleich neben unserem Hostel), da man dort die beste Aussicht über die gesamte Stadt hat.

Dieses unglaubliches Eis gab es bei Giapo in der Queen Street. Schade, dass kein Foto während des Verzehrs entstanden ist - die Freude stand uns buchstäblich ins Gesicht geschrieben! Choco-Chip- und Afghan-Cookies-Eiscreme mit einem überragenden Caramel-Cornflakes-Topping inkl. selbstgemachtem Choco-Cookie. Yummi!

Es ist zwar "nur" ein Graffiti, jedoch erkennt man hier sehr schön die sogenannte "Tā moko" - die Verzierung des Gesichtes und des Körpers der Maori.

Der Fischmarkt von Auckland... Ich bin mir nicht sicher in wie weit dieses Foto den Beitrag belebt, jedoch wollte Marie diese künstlerisch wertvolle Aufnahme der Welt nicht vorenthalten. Ein riesiges Dankeschön dafür!

Auch mal ein Foto von uns beiden - von Rita aufgenommen.

Trikottausch! Unser Tigerfoto für Neuseeland darf natürlich nicht fehlen und diesmal hat sich ein neuer Tiger eingeschleust.

Unseren letzten Abend in Auckland verbrachten wir nochmals auf dem Mount Eden.

Zu guter Letzt war Rita noch so nett und brachte uns sehr früh am Morgen des 10. Mai auf den Flughafen und wir verabschiedeten uns schweren Herzens von ihr, Auckland und somit auch Neuseeland. Wir hatten hier eine sehr abwechslungsreiche Zeit, traumhafte Freiheiten und sahen wohl einige der schönsten und beeindruckendsten Landschaften der Welt - jedoch wartet nun bereits Sydney auf uns!

Bis bald und liebe Grüße

Marie & Rico

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