Mittwoch, 29. Juni 2016

Indonesia: Cheap, cheap - Don't tell others!

Ort: Sanur, South Denpasar, Denpasar City, Bali, Indonesien
Die Wiedervereinigung von „one-couple“ auf Bali

Aufregend und rührend war es – sowohl der Beginn, als auch das Ende unserer Indonesienreise.
Nach über fünf Monaten war es so weit. Wir haben Chris und Christin, Freunde aus der Heimat, auf Bali wiedergetroffen und es war klasse, so viel vorweg!

Bereits am Flughafen erwartete uns der Fahrer, den Chris für uns organisiert hatte. Bloß gut, denn es war tatsächlich schrecklich, mit all den aufdringlichen Taxifahrern, die einen „cheap, cheap“ zum Hotel bringen wollten. Sie ließen gar nicht locker, fassten einen ständig an und klebten wie Kletten an den Ankömmlingen. Doch nach kurzer Suche fanden wir unseren Fahrer und alles war gut. Er brachte uns binnen einer dreiviertel Stunde zum Hotel in Seminyak, wo wir, trotz der späten Stunde, von Christin und Chris herzlich empfangen wurden. Es war schon ein komisches Gefühl nach so langer Zeit des Nichtsehens und doch war es mit der ersten Minute wieder vertraut. Zum Glück hatten wir uns dafür entschieden, im selben Hotel (Sense Hotel), wie die beiden einzuchecken (nur kurz am Rande – es war ein 4 Sterne Hotel!!) und somit konnten wir bis spät in die Nacht auf dem Zimmer sitzen und in Ruhe quatschen. Ja, Quatschen war sowieso unsere Hauptaktivität in den sieben Tagen. Insbesondere Christin und Marie kamen gar nicht zum Ende – sie brabbelten am Strand, am Pool, beim Frühstücken, beim Autofahren und, und, und. Die Jungs haben sich schon lustig gemacht, doch dafür sollte die Zeit ja auch da sein. Zu Organisieren hatten wir glücklicherweise nicht mehr allzu viel – dank Christin und Chris, die bestens vorbereitet waren und schon Pläne geschmiedet hatten. Die Woche verging also ziemlich schnell. Den ersten Tag verbrachten wir ganz entspannt am Strand und am Pool, liehen uns ein Surfboard aus und warfen uns in große Wellen. Für den zweiten Tag haben wir dann die Teilnahme an einem balinesischen Kochkurs organisiert – dies war Ricos Geburtstagsgeschenk und es war super! Wir lernten typische Zutaten kennen, Tempe zu frittieren, Curry anzurühren und süße Leckereien kreieren. Zwar war uns das Geschmackserlebnis am Ende etwas zu viel, aber wir genossen es, Neues kennen zu lernen und hinter die Kulissen der indonesischen Küche zu schauen.

Unser Hotel war sehr schick eingerichtet - hier ein Eindruck vom Poolbereich.

Bevor wir uns ans Kochen machten, haben wir zunächst auf dem lokalen Markt alle Zutaten kennengelernt - bloß gut, dass die Bilder den Geruch nicht übertragen! :-D

Der Kochkurs fand in Mitten von Reisfeldern statt - eine tolle Kulisse.

Ebenfalls zur Vorbereitung gehörte das Gestalten einer Opfergabe aus Bananenblättern, feinen Bambusstöckchen und Blumen.

Für uns beide wurden alle Speisen auch in der fleischfreien Variante zubereitet - mit leckerem Tempe und Tofu. Hier grillen wir gerade unsere Spieße.

Die Jungs beim Rumliegen auf dem Brett - ständig am Faulenzen.

Den darauffolgenden Tag erkundeten wir mit Eddie, unserem einheimischen Guide und „brother“, die Gegend rund um Ubud. Wir besuchten den Affenwald, einen traditionellen Tempel, sahen uns Reisterrassen an und gingen unter einem Wasserfall baden (also die Jungs zumindest, die Mädels begutachteten das Ganze lieber aus halbtrockener Entfernung). Den Abschluss unseres Tages bildete der Besuch eines Night-Food-Marktes. Hier konnten wir für knapp einen Euro lecker essen und trinken. Ja, das Essen war generell super. Wir ließen es uns nicht nehmen, so oft, wie möglich einheimisch zu speisen und so kamen wir an manchen Tagen sogar mit einem Essen für 10.000 IDR weg – das sind zum heutigen Umrechnungskurs knapp 60 Cent. Es war also möglich zu dinieren, wie die Könige – vorausgesetzt, man verträgt das übermäßig scharfe und knoblauchlastige Essen.

Dies sind die Produzenten der Luwak-Kaffebohne - bei uns auch als "Katzenkackekaffe" bekannt. Leider leben die Schleichkatzen auf sehr engem Raum, um den Aufwand so gering, wie möglich zu halten. 


Der unverdaute Kern der Kaffekirsche wird natürlich vor dem Mahlen gereinigt - man schmeckt sogar ein fruchtiges Aroma. 


Unter anderem konnte Marie diese drei seltenen Affen im sog. "monkey forest" bestaunen.

Die eigentlichen Bewohner haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Diese Wasserfontänen sollen bei der Reinigung des Geistes behilflich sein. Man durchläuft sie von vorn bis hinten und stellt jeweils Opfergaben an den Rand.

Ein wunderschöner Blick auf den Wasserfall - wir hatten Glück, dass es die Tage zuvor gut geregnet hatte.

Vor es zum Abendessen ging, haben wir auch noch an diesen traditionellen Reisterrassen gehalten.

Auf Empfehlung einer Einheimischen hin, haben wir auch das super fettige Dessert probiert und haben es für gut befunden. Es ist etwa wie zwei dicke, noch halbrohe Pancake-Scheiben mit, z.B. Schokolade oder Erdnüssen in der Mitte.

Die letzten beiden Tage verbrachten wir wieder ganz entspannt am Strand. Wir fuhren zum sogenannten „Dreamland beach“, an dem wir uns von den Wellen mitreißen ließen, genossen die Idylle vom Strand von Padang Padang und übten uns - mehr oder weniger gut - im Surfen direkt am Strand von Seminyak. Und um abends nicht allzu gestresst vom anstrengenden Sonnenbaden ins Bett gehen zu müssen, gönnten wir uns natürlich auch die ein oder andere Massage – die Jungs Ganzkörper-, die Mädels Fußreflexzonen. Herrlich - und das für fünf bis acht Euro!

Doch auch die angeregtesten Gespräche und schweißtreibendsten Surfstunden gehen irgendwann vorbei und somit stand der Abschied auf dem Programm. Am Samstag, den 18. Juni 2016, trennten sich unsere Wege wieder. Christin und Chris flogen weiter nach Singapur und wir beide enterten ein Schnellboot nach Lombok (Marie mit Rückfahrticket, Rico ohne!).

Eine sehr ruhiges Stück Strand am Padang Padang Beach - allerdings nicht überall ganz so idyllisch.

Rico konnte gar nicht mehr genug vom Surfen bekommen, nachdem wir ihn in Australien angefüttert hatten.

Und die lässigen Handzeichen hat er auch schon drauf - richtiger Surferboy!

Amüsant fanden wir diese beiden Damen, die ihren Strandspaziergang mal etwas origineller gestalteten.

Ich sagte ja, wir lassen es uns gut gehen...

Lombok ODER: Wie die Zeit rennt – unsere vorerst letzten gemeinsamen Tage auf dieser Reise

Nach gut eineinhalb Stunden Überfahrt und kurzer Taxitour erreichten wir Green Village, einen „Stadtteil“ Senggigis, auf der muslimischen Insel. Anders als auf Bali, wurde hier zu der Zeit Ramadan gefeiert und alles ging etwas langsamer oder war gar ganz eingeschlafen. Wir wunderten uns bereits auf dem Weg zu unserer Unterkunft (Senggigi Home Stay), dass die meisten Straßenstände unbesetzt waren. Uns sollte dies jedoch nicht stören. Noch am ersten Abend erkundeten wir die Gegend unseres kleinen Ortes und da wir schnell merkten, dass nicht allzu viel los ist, entschieden wir uns, am nächsten Morgen einen Motorroller auszuleihen und die Gegend auf eigene Faust zu erkunden.

Das "Senggigi Homestay" können wir wärmstens empfehlen - super sauber und liebe Mitarbeiter.

Eine tolle Kulisse hatten wir uns hier rausgesucht - nur leider war es im Hintergrund durch den Müll nicht ganz so schön.

Unsere Lieblingsbeschäftigung auf Lombok war, den Sonnenuntergang zu bestaunen. Es war einfach so traumhaft, wenn die Sonne langsam hinter den Bergen Balis verschwand.

Den ersten Tag mit unserem Scooter gingen wir noch langsam an, düsten wir nur von Strand zu Strand und bewunderten die Schönheit der Insel und leider auch den Müll rund um Senggigi. Ja, der Abfall ist leider noch ein sehr großes Problem auf den beiden indonesischen Inseln (auf Lombok besser, als auf Bali). An den Straßenrändern und Stränden liegen teilweise Berge von Müll. Wir hoffen, dass Indonesien hierfür schnellstmöglich eine gute Lösung findet. In den sehr touristischen Gebieten ist davon auch nicht allzu viel zu merken, umso mehr jedoch in den peripheren Regionen, da wo die Einheimischen leben. Nichtsdestotrotz setzten wir auch am zweiten Tag die Erkundung der Insel fort. Diesmal fuhren wir bis nach Kuta – an die Südküste der Insel. Man, hat uns der Po gebrannt! Insgesamt 130 km und vier Stunden Fahrt auf dem Roller sind tatsächlich nicht ohne und somit waren wir sehr froh, am Abend, nach einem schönen Essen im Strand-Restaurant „Alberto“, ins Bett fallen zu dürfen. Wir mussten ja fit sein für den nächsten Tag, denn bereits in den frühen Morgenstunden wurden wir vom Shuttle eingesammelt, um Richtung Gili Trawangan aufzubrechen. Den Tag davor hatten wir spontan beschlossen, der Ruhe auf Lombok für einen Tag den Rücken zuzukehren und nach Gili T zu fahren.

Die Fahrt nach Kuta hatte sich gelohnt - wir wurden von einem kleinen Paradies empfangen.

Auf Lombok ist halt fast jeder mit dem Scooter unterwegs - das dachten sich auch diese Raubkatzen!

Gili Trawangan erreichten durch eine halbe Stunde Fährüberfahrt. Das war ein Vergnügen! Gemeinsam mit ca. 30 anderen Passagieren – Einheimischen und Touristen – und allen möglichen Gütern, die so von A nach B geschafft werden müssen – Obst, Gemüse, Baumaterial usw. – wurden wir auf die kleine touristische Insel geschippert. Oh man, was haben wir uns umgeschaut, als wir ankamen. Es war ein kompletter Gegensatz zu Lombok – Massen an (teilweise zugedröhnten) Touristen und Verkaufsstände überall in den Gebieten, wo sich die Touristen tummelten. Die Erkundung der Insel ging ziemlich schnell. Noch am selben Abend hatten wir sie einmal zu Fuß umrundet, den wunderschönen Sonnenuntergang beobachten können und ein kleines Sonnenbad genommen. Festzuhalten ist, dass tollerweise auf der Insel keine Autos fahren und somit nur Radfahrer, Fußgänger und Pferdekutschen unterwegs sind. Am nächsten Morgen sind wir dann extra zeitig aufgestanden, um auch noch den Sonnenaufgang mitzunehmen. Im Übrigen hätten wir es auch nicht wirklich länger im Bett ausgehalten, da aufgrund des Ramadans andauernde Gebete, aus der Moschee nebenan, in unser Zimmer drangen und dieses im Allgemeinen auch einfach eines der schlechteren Zimmer war, die wir bisher auf der Reise hatten. Wir haben auf jeden Fall das Beste aus der kurzen Zeit und der sehr überlaufenen Insel gemacht und die Zeit miteinander genossen.

Ja, eine Seefahrt, die ist lustig... auf zu den Gilis.

Da unser Hostel noch nicht fertig waren, bezogen wir eine Strandbar - es hätte uns glatt schlechter treffen können.

Bei einer Kokosnuss und einem Drachenfrucht-Smoothie beobachteten wir, wie der Tag sich neigte.

Doch wir waren auch zum Erwachen der Sonne wieder da - auch, wenn wir selber noch etwas verschlafen waren.

Auf den Gilis bekommt man einen kleinen Eindruck in die Zeit, bevor motorisierte Gefährte die Straßen beherrschten.

Und schon ging es wieder zurück nach Lombok. Bereits 8:30 Uhr legte das Boot ab – diesmal nicht ganz so beladen. Wieder in unserer Unterkunft, gab es noch Einiges im Rahmen des kommenden Abschiedes zu erledigen und so nutzten wir die Zeit, um organisatorisch etwas voranzukommen und noch ein Sonnenbad am Senggigi-Beach zu nehmen. An diesem Abend waren wir auch zufällig wieder richtig gut lokal essen in einer Art „Selbstbedienungs-“ Restaurant.

Für Freitag, unseren letzten gemeinsamen Tag auf Lombok, haben wir entschieden, noch einmal einen Scooter auszuleihen und den nördlichen Teil der Insel zu erkunden. Gute Idee! Wir sahen traumhafte Reisfelder und -terrassen vor - mit Regenwald bewachsenen - Bergen und Vulkanen. Es war sehr schön, diese Landschaft noch einmal gemeinsam mitzunehmen. Am Ende unserer Tour erging es uns allerdings ähnlich der Fahrt nach Kuta – wir waren wieder fix und fertig! Nichtsdestotrotz, den letzten Abend wollten wir gemütlich ausklingen lassen und ließen uns wieder im „Albertos“ nieder, um unsere vergangenen Monate, unter der einen oder anderen Kullerträne von Marie, noch einmal Revue passieren zu lassen. Es war eine unglaubliche und beeindruckende Zeit. Wir haben so viel gesehen, erlebt und gelernt, dass wir es gar nicht in Worte fassen können. Insbesondere Fragen, wie
„Wie wird es, wenn wir wieder zu Hause sind, wieder zurück in Deutschland?“
„Was nehmen wir mit – jeder für sich und auch wir gemeinsam?“
„Was haben wir lernen können und haben wir uns verändert?“ 
haben uns beschäftigt. Alles Dinge, die einem, insbesondere bei so einem Abschied, in den Kopf kommen! Denn ja, die Zeit ist ran, der Samstagmorgen naht und somit Ricos Rückflug nach Deutschland.

Die Landschaft von Lombok war teilweise atemberaubend - die Bilder können es nur ansatzweise widerspiegeln.

Auf dem Weg zu Wasserfällen in Nordlombok, konnten wir über Reisterrassen hinweg auf das Meer schauen. 

Am Abend haben wir noch am Strand gehalten und diese kuriose Sonnenschutz-Methode entdeckt - oder ist Helm im Wasser neuerdings Pflicht?

Noch ein vorerst letzter gemeinsamer Sonnenuntergang am Strand von Senggigi.

Auch wenn es nur eine Verabschiedung auf Zeit ist, ist sie schwergefallen. Nach 10 Jahren Zusammensein, sich in einem „wildfremden und weit von der Heimat fernen“ Land „Auf Wiedersehen“ zu sagen, ist nicht leicht.

ABER wir haben es geschafft! Nach zwei Zwischenstopps (Kuala Lumpur und Bangkok) und einer Massage später, ist Rico (mehr oder weniger) gesund und munter wieder in Deutschland gelandet.
Marie hat noch einen Tag länger auf Lombok verbracht und ist am darauffolgenden Tag wieder zurück nach Bali geschifft. Hier hat sie noch zwei Tage mit tollen Hostelmitbewohner/-innen in Sanur verbracht und ist nun auf dem Weg in neue „Abenteuer“ in Singapur.

Danke für dieses immer in Erinnerung bleibende Abenteuer und die tolle gemeinsame Zeit.

Es war eine unvergessliche gemeinsame Zeit und wir sind froh, zusammen gestartet zu sein und dennoch freuen wir uns nun auf unsere jeweils individuellen Erlebnisse in den kommenden Wochen.
Wie es für uns nun weitergeht? Das werdet ihr auch die verbleibenden Reise-Wochen auf unserem Blog erfahren! Und insbesondere Rico wird endlich verraten, wohin es ihn verschlagen hat und wie es ihm ergeht.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle auch noch einmal an Chris und Christin, die uns die Zeit in Bali noch um einiges verschönert haben!

Auf geht's ins Unbekannte. Wir lassen von uns hören –

Rico & Marie

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